Das unternehmerische Mindset für Steuerberater und Steuerberaterinnen
Mit dem Wandel schrittzuhalten hat viele Facetten. Kanzleien sind zwar keine Start-ups, können aber vieles von ihnen lernen
Inhaltsverzeichnis
Erfolgreiche Firmen, insbesondere Start-ups, unterscheiden sich von Behörden und Kanzleien vor allem durch die Herangehensweise bei Herausforderungen: Kurze Wege, schnelle Entscheidungen und eine hohe Bereitschaft, Automatisierung und Digitalisierung zu „wagen“. Ein unternehmerisches Mindset fliegt vielen Steuerberater:innen nicht zu – woran liegt das und wie können Sie es für sich ändern?
Unternehmerisches Mindset wird immer wichtiger
Für Steuerberater:innen wird es immer wichtger, ein unternehmerisches Mindset zu entwickeln, um wettbebewerbsfähig zu bleiben – aber auch, um weiter Freude am Beruf zu haben und Mitarbeiter:innen für die eigene Kanzlei zu finden.
Das ist oft schwieriger, als man vermuten würde, denn oft klaffen wirklich noch Abgründe zwischen den festgezurrten Strukturen einer etablierten Kanzlei und dem wilden Treiben, das die freie Wirtschaft ausmacht.
Erstaunlich ist das nicht, denn der Hauptfokus von Steuerberatung liegt trotz wachsender Anforderungen und neuer gesetzlicher Regelungen immer noch auf der Beratung von Mandanten in steuerlichen Angelegenheiten in Bezug auf Steuerplanung, Steuererklärung, Buchführung und allgemeine Steuerberatung.
Unternehmer:innen in der freien Wirtschaft hingegen haben zwar auch ihre Hauptaufgabe wie das Bereitstellen und Verkaufen eines bestimmten Angebot.
Sie konzentrieren sich aber zwangsläufig und von Anfang an noch ganz „nebenbei“ auf die erfolgreiche und außenwirksame Führung eines Unternehmens, die Entwicklung frischer Geschäftsstrategien, das Erreichen von Gewinnzielen, auf das Personalmanagement und andere betriebliche Aspekte wie Marketing und Unternehmenskultur.
Kein Aspekt kann vernachlässigt werden, sonst gerät das Unternehmen früher oder später in Schieflage.
Steuerkanzleien dagegen können – oberflächlich beobachtet – Jahrzehnte dahindümpeln, ohne sich um Außenwirkung oder Marketing und neue Ziele zu kümmern. Doch ist das wirklich noch so?
„Wir haben genug Mandate“
Sollten sich Steuerberater:innen auch dann ein unternehmerisches Mindset zulegen, wenn sie bereits ausreichend oder zuviele Mandate haben? Die Antwort lautet ja, denn wenn Kanzlei-Inhaberinnen wie Entrepreneure denken, entlasten sie ihr Team durch Automatisierung und Optimierung von Prozessen, so dass sich alle auf wesentlichere und geliebtere Aufgaben konzentrieren können:
Der erste Schritt, um im Wandel wettbewerbsfähig zu bleiben und ein attraktiver Arbeitgeber zu sein.
Fünf Schritte für ein unternehmerisches Mindset als Steuerberater:in
Erkannt zu haben, dass es Ihnen und Ihrer Kanzlei nutzen wird, wenn Sie unternehmerischer denken, das ist der erste Schritt. Die Vorteile liegen auf der Hand: Sie schleifen das Profil Ihrer Kanzlei, werden auf diesem Weg fast automatisch auf Schwerpunkte und Spezialisierugnen stossen und Ballast abwerfen. Selbstbuchende Mandant:innen werden ihre Prozesse entlasten und es wird einfacher werden, Mitarbeiter:innen zu finden oder Aufgaben outzusourcen.
1. treffen Sie die Entscheidung für ein unternehmerisches Mindset
Eine moderne, innovative Kanzlei mit Zukunftsaussichten und motivierten Mitarbeiter:innen fällt Ihnen nicht automatisch zu, sondern ist das Ergebnis gut geplanter Prozesse in Kombination mit Durchhaltevermögen. Treffen Sie die bewusste Entscheidung, dann planen Sie die nötigen Schritte, dann deren Umsetzung.
2. verstehen Sie Ihre Zielgruppe und Märkte
Wie ein Unternehmer oder eine Unternehmerin zu denken wird enorm hilfreich für Sie sein, weil Sie dann die interessantesten Ihrer Mandant:innen und deren Anforderungen besser verstehen. Sie können nicht alles für alle sein, aber zu den Besten in einer Nische oder Branche gehören und das ist ab jetzt Ihr Ziel.
3. arbeiten Sie an Ihrer Vision und Strategie
Wenn Sie wissen, was Sie für wen anbieten wollen, schauen Sie sich in Ruhe um: Wer sind die Marktbegleiter:innen im In- und Ausland? Was kann man von ihnen lernen? Was vermeiden? Woran sollen Menschen denken, wenn der Name Ihrer Steuerkanzlei (oder Ihrer) in einem geschäftlichen Gespräch fällt und wie erreichen Sie das?
4. bauen Sie sich ein Steuerbubble-Netzwerk auf
Von und mit anderen lernen, Kooperationspartner und Service-Agenturen finden, die neuesten Trends und Tools zeitnah mitbekommen und mit anderen wertvollen Austausch pflegen: Nicht nur alle Mandant:innen und Geschäftskontakte sollten Einzug in Ihr gut gepflegtes Netzwerk halten, sondern auch Kolleginnen und Kollegen und Läsungsanbieter.
5. entwickeln Sie eine Kultur des lebenslangen Lernens
Wer ein unternehmerisches Mindset hat, weiß: Fehler sind die halbe Miete. Erfolg ist nur bis zu einer Grenze planbar, Kontinuität aber steht immer zur Verfügung. Aufgeben ist keine Option und aus jedem Scheitern lassen sich zumindest Erkenntnisse mitnehmen. Vor allem aber muss man überhaupt mal Ziele haben und Sachen machen, die eine Kanzlei sichtbarer, besonders und wettbewerbsfähig machen.
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FAQ:
Was ist ein unternehmerisches Mindset?
Ein unternehmerisches Mindset ist eine Grundhaltung und Herangehensweise an Aufgaben und Herausforderungen, die Verantwortung für Ergebnisse übernimmt und diese Ergebnisse aber auch strategisch vorantreibt. Die beste Version von etwas erzielen, und dann die nächste, wieder die beste.
Warum haben viele Steuerberater:innen kein unternehmerisches Mindset?
Die Inhaber:innen einer Steuerkanzlei sind im vergangenen halben Jahrhundert bis zum Anfang des digitalen Wandels nicht darauf angewiesen gewesen, sich mit Märkten und Zielgruppen zu befassen und mussten ganz andere Probleme lösen als Unternehmer:innen.
Wie lange dauert es, sich ein unternehmerisches Mindset zuzulegen?
Es dauert keine Minute, sich ein unternehmerisches Mindset zuzulegen, denn dazu gehört nur die Bereitschaft, sich selbst als eine bewegliche und lernfähige Spielfigur auf einem globalen Markt zu akzeptieren und in das lebenslange Lernen rund um die eigene Zukunftsfähigkeit aktiv einzusteigen. Wir beraten Sie gerne.
