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Den Fachkräftemangel an der Wurzel packen

Den Fachkräftemangel
an der Wurzel packen

Wer eine Steuerkanzlei betreibt, darf den schwindenden Fachkräften gerne mit einem starken unternehmerischen Mindset entgegentreten

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    Wir haben bereits darüber gesprochen, dass vielen Steuerberater:innen noch ein unternehmerisches Mindset fehlt, was den digitalen Wandel, Recruiting und generell den Aufbau einer Arbeitgebermarke angeht. Für viele ist das eine sehr abstrakte Idee: Deshalb bringen wir Ihnen heute drei konkrete Beispiele mit.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    1. Den Nachwuchs dort abholen, wo er sucht

    Ist Ihnen schon aufgefallen, mit wie viel Stolz und Freude darüber berichtet wird, wenn Jugendliche sich einen Praktikumsplatz in einer Steuerkanzlei suchen – und mit wie viel Erstaunen? Schließlich hat der Beruf bekanntlich ein staubtrockenes Image. Tatsächlich sind Gymnasien und Berufsschulen bundesweit und jährlich voll von halbwegs ziellos herumsuchenden jungen Menschen, die sich gerne inspirieren lassen.

    Mit einem unternehmerisch ausgeprägten Mindset könnte man dieser Gelegenheit mit den folgenden 5 Schritten entgegengehen:

    1. Posterkampagne „Helden im Arbeitsalltag“: Junge und hippe Steuerberater haben gerade Existenzen gerettet, spannende internationale Fälle gelöst, große Steuerersparnisse herausgearbeitet (und ein dezenter Infokasten informiert über den Rest). Das untere Drittel des Posters: „Du suchst einen Praktikumsplatz? Komm zu uns in die Kanzlei XYZ und wir zeigen dir einen der spannendsten Berufe“.
    2. Gastauftritt im Klassenzimmer: Wo immer möglich, wird die Posterkampagne von Steuerberater:innen persönlich begleitet, die den Kindern und Jugendlichen mit konkreten plakativen Beispielen aus dem Kanzleialltag aufzeigen, wie herausfordernd und lohnend der Beruf ist. Begleitend wird ein Video aufgezeichnet und über YouTube dann auch den Klassen zur Verfügung gestellt, die ihre Fragen stellen konnten.
    3. Praktikum, aber mit Plan: Wenn sich nun Praktikant:innen melden, lässt man sie nicht irgendwie mitlaufen, sondern es gibt ein Konzept für einen informativen Tag oder gut durchgeplante zwei Wochen oder drei Monate, die für erfüllte Zufriedenheit auf allen Seiten und umfassende Einblicke auf Seiten der jungen Menschen sorgen.
    4. Marketing online und offline: Dieses Konzept als Idee mit seinen Schwerpunkten sowie die Erfahrungs- und Praktikumsberichte der jungen Menschen sind herausragendes Material für regionale Berichterstattung, Branchenmagazine, IHK-Zeitungen und sogar Schülerzeitungen. Klassische Pressearbeit mit Fotos, Filmen, „Zeugenaussagen“ und Erfolgsberichten
    5. Onlinemarketing auf TikTok, Instagram und Co: Eine Handvoll Influencer (egal welcher Altersgruppe) sollte „das Praktikum“ absolvieren und darüber strategisch berichten. Nicht als einmaligen Beitrag, sondern über einen längeren Zeitraum hinweg, wenn das Praktikum zwei Wochen oder länger dauerte.

    Wie bei jeder größeren Kampagne müssten möglichst viele Schulen mit gut aufgemachten Postern und unterhaltsamen Beraterbesuchen versorgt werden. Es ist damit zu rechnen, dass vor allem ein „Praktikum mit einem guten Konzept“ zu viel mehr Interessent:innen führt: vor allem, wenn Sie aufzeigen, wie Digitalisierung und Automatisierung heute Routineaufgaben übernehmen und Zeit freimachen für spannende Aufgaben.

    Wer die Netze noch weiter auswerfen will, bietet jungen Menschen interessanter Studienrichtungen gut bezahlte Ferienjobs an, die ebenfalls Einblicke liefern.

    Linienmuster

    Innovationskanzleien sind gefragte Arbeitgeber

    Egal wie hübsch Ihre Kaffeeküche ist und wie umfangreich der legendäre Obstkorb fürs Fußvolk, wenn der Rest nicht in sich stimmig ist, wird Ihnen das bei der Mitarbeitersuche nicht helfen. Was authentisch auf einer gesunden Basis vorhanden sein muss: Eine tragfähige Kanzleikultur mit moderner Führung und eine digitale Innovationsstrategie, die Zukunftstauglichkeit und Wettbewerbsfähigkeit signalisiert.

    2. Mitarbeiter:innen zu Botschafter:innen machen

    Wer eine Ausbildung im Steuerfach gemacht hat, kennt andere Menschen, die diese Ausbildung oder das Studium ebenfalls absolviert haben. Wenn Sie eine offene Stelle zu vergeben haben, fragen Sie Ihr Team, ob diese das eigene Netzwerk anzapfen und den Job empfehlen und weitersagen können. Fragen Sie nicht einfach so, sondern bitten Sie um Ideen und sorgen dafür, dass es sich für Ihre Mitarbeiter:innen auch lohnt, jemandem die Kanzlei zu empfehlen.

    Noch einen Schritt weiter gehen Sie, wenn Ihre Kanzleimenschen in den sozialen Medien authentisch als zufriedene Mitarbeiter:innen auftreten. Auch hier empfehlen sich wieder eine Strategie, ein Konzept und eine Schulung mitsamt einem Zeitplan, denn wieder handelt es sich um eine langfristige Maßnahme, die erst etabliert und dann durchgehalten werden sollte. Die Erfolgsformel ist einfach: Ist Ihr Team zufrieden mit der Kanzleikultur, den digitalen Fortbildungsmöglichkeiten und den Chancen auf eine gute Work-Life-Balance, dann werden sie das auch weitersagen.

    Mit einem unternehmerisch ausgeprägten Mindset könnte man diese Idee mit den folgenden 5 Schritten starten:

    1. Das Team involvieren: Holen Sie alle an einen Tisch, die von der Idee profitieren und sich an der Umsetzung beteiligen können. Erklären Sie, worum es geht und bitten Sie um Feedback, Ideen und Input – gerne auch noch im Nachhinein. Menschen setzen viel lieber Dinge um, die sie selbst erarbeitet haben. Erarbeiten Sie mit Ihren Kanzleimenschen strategisch Dinge, die Ihrem Recruiting auf die Sprünge helfen.
    2. Schritte festlegen: Sobald Sie wissen, wie Sie die Schwerpunkte setzen wollen, legen Sie – wieder gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen – die Schritte fest, die zur Umsetzung nötig sind. Kombinieren Sie diese unbedingt mit einem Zeitplan und erklären Sie, dass es sich um Langstreckenziele handelt, einer der wichtigsten Erfolgsfaktoren also Durchhaltevermögen ist.
    3. Anleitungen liefern: Machen Sie ein Konzept, liefern Sie Textvorschläge und Beispiele für Postings und klare Möglichkeiten, wie Empfehlungen aussehen könnten. Nicht jede:r ist zum Texten berufen, alle aber können mit Vorlagen arbeiten und diese leicht abwandeln. Machen Sie es zum Kinderspiel, Mitarbeiter:innen neue Mitarbeiter:innen „werben“ zu lassen.
    4. Außenwirkung erzeugen: Jeder Schritt und jede Überlegung, Mitarbeiter:innen zu involvieren, ist ebenfalls dafür geeignet, davon zu erzählen und Storytelling dafür zu nutzen, die Kultur und Prozesse Ihrer Kanzlei aufzuzeigen. Je wirksamer nach außen Sie sichtbar werden, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass das Experiment „Corporate Kanzlei Influencer“ fruchtet.
    5. Anerkennung verteilen: Fester Bestandteil aller Schritte sind Lob und Wertschätzung für die Unterstützung der Kanzlei in Sachen Employer Branding und Recruiting. Es ist keine Selbstverständlichkeit, für den eigenen Arbeitgeber nach außen zu gehen – vielleicht fällt Ihnen ein netter kleiner Bonus ein oder Sie feiern die „Neuen“ mit einer Willkommens- und Dankesparty.

    3. einmal, zweimal, dreimal mit Profis arbeiten

    Statt sich aufs Weitersagen und die Aussagekraft Ihrer „Karriere-Unterseite“ auf der Kanzlei-Website zu verlassen, können Sie jederzeit auch Ihr Recruiting-Budget erweitern und Geld für professionelle Unterstützung in die Hand nehmen. Recruiting-Agenturen durchkämmen den Markt für Sie, Werbeagenturen schalten Ihre Stellenanzeigen, Marketingprofis überarbeiten Ihre Außenwirkung … die Möglichkeiten sind endlos. Wichtig ist aber, dass Sie sich stark selbst einbringen, damit die Kampagnen auch zu Ihnen passen.

    Denken Sie wie ein:e Unternehmer:in und lagern Sie alles aus, was Ihnen selbst schwerfällt, aber nötig ist. Ein Tipp: Um sich einen Überblick über die zahlreichen Angebote im Employer Branding und Recruiting zu verschaffen, besuchen Sie am besten eines der größeren Steuerbranchen-Events. Dort können Sie dann auch gleich uns vom lexoffice Team sprechen.

    lex‘ talk about tax – der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei

    Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.

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