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Loud Quitting
Loud Quitting

Loud Quitting – wieder hat eine Umfrage einen Trend erkennen lassen

Eine aktuelle Gallup-Studie unter Angestellten hat ermittelt, dass weltweit einer von 5 Mitarbeiter:innen „verbal ausdrucksstark“ kündigt.

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    Der „State of the Global Workplace 2023 Report“ von Gallup will ein Stimmungsbild von Angestellten weltweit abbilden – diese Studie wird allen Interessierten zum Download bereitgestellt. Die Ergebnisse schocken: 18% betreiben Loud Quitting, 59% Quiet Quitting und 51% wollen kündigen für einen anderen Job.

    Autor:in: Carola Heine

    Veröffentlicht:

    Kategorie: Steuerberater:innen

    Loud Quitting ergänzt „Quiet Quitting” – was ist das jetzt wieder für ein Trend?

    Über das Phänomen des Quiet Quitting haben wir bereits gesprochen: Schon lange vor einer Kündigung investieren diese Mitarbeiter:innen immer weniger Energie in ihre Aufgaben, weil sie sich am Arbeitsplatz nicht gut aufgehoben fühlen. Ein stillschweigendes und daher umso schädlicheres Verhalten, vor allem weil viele am Ende gar nicht kündigen.

    Jetzt hat das Umfrageinstitut Gallup bei einer aktuellen weltweiten Umfrage herausgefunden, dass es zunehmend mehr Menschen gibt, die ihre Unzufriedenheit nicht in sich hineinfressen, sondern sehr klar und deutlich äußern. Zusätzlich zu den Quiet Quittern.

    International wurden 122.416 Angestellte befragt und von denen sind erstaunliche 18% damit beschäftigt, ihren Unmut aktiv zu äußern. Dieser neue Trend hat den griffigen Namen „Loud Quitting“ verpasst bekommen – was relativ verharmlosend klingt, denn diese Angestellte haben kein Problem damit, wenn ihr Verhalten dem Arbeitgeber schadet.

    Schaut man sich nur die europäischen Ergebnisse an, so sind zwar nur 15% „laute Nörgler“, dafür steht die Quiet-Quitting-Rate bei satten 72%. Welche Firma oder Kanzlei funktioniert erfolgreich mit nur 13% zufriedenen Mitarbeiter:innen? Das ist eine der großen Fragen, die diese Umfrage aufwirft: Was muss sich dringend ändern?

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    Loud Quitting: Wenn die Hemmungen fallen

    Wer am Arbeitsplatz ungeniert pöbelt und Missfallen kundtut, erzeugt nicht nur ein schiefes Bild bei Kontakten mit Kund:innen, er oder sie vergiftet auch die Atmosphäre am Arbeitsplatz und steckt eventuell Kolleginnen und Kollegen mit der rebellischen Stimmung an.

    21% aller Mitarbeiter:innen weltweit haben laut Gallup in der aktuellen Arbeitswoche Verärgerung empfunden.

    „Loud Quitting“ ist wesentlich schlimmer als „Quiet Quitting“. Laut Gallup kosten Arbeitnehmer mit geringem Engagement die Weltwirtschaft schätzungsweise 8 Billionen Dollar jährlich: Sie stellen damit auch eine enorme Chance für das Wirtschaftswachstum dar.

    Führung hat einen direkten Einfluss auf das Engagement am Arbeitsplatz und es gibt zahlreiche Möglichkeiten, die Mitarbeiter:innenzufriedenheit strategisch zu steigern. Jede beginnt mit einem direkten Dialog mit den Menschen, die es betrifft.

    „Diese (Loud Quitting) Mitarbeiter ergreifen Maßnahmen, die dem Unternehmen direkt schaden, indem sie seine Ziele untergraben und sich gegen seine Führungskräfte stellen: Irgendwann wurde das Vertrauen zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber schwer gebrochen. Oder der Mitarbeiter war in seiner Rolle völlig fehl am Platz, was zu ständigen Krisen führte.“

    Gallup Studie „State of the Global Workplace 2023 Report“

    Erforderlich: Veränderungen in der Unternehmenskultur

    Ob Mitarbeiter:innen stillschweigend Ohren und Hirn auf Durchzug schalten, lässt sich eventuell im Alltagsstress noch eine Zeitlang übersehen. Wenn aber jemand sich ständig laut und unzufrieden äußert und damit Unruhe ins ganze Team bringt, sollte jede Führungskraft hellhörig werden. Wenige Anpassungen könnten schon reichen, um aus Loud und Quiet Quitting wieder engagierte Mitarbeiter:innen zu machen – CNBC.com bezeichnet diesen Ansatz als „low hanging fruit“, ein mit vertretbaren Mitteln schnell erreichbares Ziel.

    Alle so genannten „Trends“ der Arbeitswelt zeigen eigentlich immer nur eins: Der globale Wandel muss sich in Unternehmenskulturen fortsetzen. Was vor der Pandemie noch irgendwie funktionierte, auch wenn Strukturen und Managementmethoden veraltet waren, hat heute definitiv ausgedient.

    Um das New Work Phänomen ranken sich zahlreiche Missverständnisse. Auch Steuerkanzleien haben zahlreiche Vorteile, wenn sie sich mit dem Kulturwandel auseinandersetzen und gemeinsam mit den Mitarbeiter:innen wichtige Veränderungen umsetzen – um die Nörgler zu stoppen und die Stillschweigenden erneut zu motivieren. Aber auch, um eine innovative und wettbewerbsfähige Kanzlei zu werden und zu bleiben.

    In unserem Podcast lex’talk about tax beschäftigen auch wir uns immer wieder mit New Work und seinen Begleiterscheinungen. Hören Sie mal rein:

    lex‘ talk about tax – der Podcast von lexoffice zur Zukunftskanzlei

    Der Podcast greift die Themen der #Zukunftskanzlei auf: neue Arbeitsfelder für Steuerberater, Menschen aus der Branche mit ihren Erfahrungen, moderne digitale Technologien und konkrete Tipps, die schon heute umsetzbar sind. Deine Gastgeber, Carola Heine und Olaf Clüver aus dem lexoffice Team, sind für dich der Zukunft auf der Spur. Dazu bringen sie eigenen Themen ein und lassen im Gespräch mit Gästen die Sprühfunken fliegen. Sei dabei in der Runde, freue dich auf neue Einblicke und hole dir den Extra-Schub auf der Zukunftsgeraden.

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